Fulminante Auftritte – Musikverein Penzing liefert Qualität ab

Bereits die jüngsten Musiker wissen, worauf es auf der Bühne, in einem Orchester ankommt – schön zu sehen beim Bambiniorchester, das den Abend eröffnete. Unter der Leitung von Kathrin Fichtl (vormals Stölzle), einem hoch motivierten und engagierten Eigengewächs des Musikvereins, musizierte der jüngste Nachwuchs bereits recht Anspruchsvolles aus der Blasmusikliteratur, unter anderem Kompositionen von Kees Vlak oder auch eine bearbeitete Bach-Invention – alles sehr sauber, exakt, dazu mit sichtbarer Freude und hörbarem Spaß. “Der Probenbesuch war einwandfrei”, lobte denn auch Kathrin Fichtl “ihre” Bambini. Den Auftritt so richtig rund machten die witzigen Ansagen der beiden Moderatorinnen Sophie Bachmeir und Marie Schmid.

Die Latte war hoch gelegt, die Schülerkapelle unter der Leitung von Martina Neumair übersprang sie und legte noch eins drauf. Die von den Conferenciers Tamara Leupold und Harald Wolf angekündigten Tänze aus aller Welt, ob brasilianischer Cha-Cha oder bayerischer Zwiefacher, waren durchzogen von vertrackten Rhythmen und ungewöhnlichen Taktzahlen. Besonders viel Konzentration erforderten die temporeichen Arabian Dances von Roland Tarrett, bei denen die Register einzeln zu hören waren und diese Aufgabe tadellos meisterten.

Das Jugendblasorchester unter der Leitung von Martin Hommer, wie Kathrin Fichtl Eigengewächs des Musikvereins, setzte dem Konzert die Krone auf. Conferencier Dieter Klingl hatte leichtes Spiel mit dem Publikum, konnte seine launigen Ansagen locker streuen. Das Orchester offerierte eine musikalische Weltreise, umrundete diese zunächst mit “Around the World in 80 Days” und machte anschließend Station in einzelnen, meist entlegenen oder zumindest ungewöhnlichen Flecker Erde. Zum Beispiel Japan: Hier durfte die auf sechs Köpfe angewachsene Schlagzeugerriege die derzeit sehr angesagten Yamato-Trommler nachempfinden. Oder eine der Wüsten dieser Erde: “Der Regenmacher” in Person von Maximilian Höcherl (Horn) versuchte sien Glück – auf einem Gartenschlauch mit Trichter. Mit dem arrangierten Strauß-Klassiker “Rosen aus dem Süden” durfte sich das Jugendblasorchester natürlich nicht von der Bühne verabschieden. Ein paar stürmisch geforderte Zugaben gingen noch.

Zwischendurch hatte MV-Vorstand Andreas Gigler noch einmal die vielfältigen Ereignisse und Auftritte des zu Ende gehenden Jahres ins Gedächtnis gerufen, darunter die Großveranstaltung Bezirksmusikfest sowie das Jubiläumskonzert zum 30-jährigen Bestehen des Musikvereins. “Und wir haben auch noch Einiges vor uns”, so Gigler.

Romi Löbhard, Landsberger Tagblatt