Der Applaus wollte gar nicht mehr enden

Blasorchester Penzing entführt in das „Wunderland der Töne“ und erspielt damit 5350 Spenden-Euro

Drei Stunden lang entführte das Blasorchester Penzing sein Publikum ins „Wunderland der Töne“. Am Ende sorgte der gute Klang in der weihnachtlich geschmückten Aula der Freien Waldorfschule Landsberg nicht nur für einen riesigen Applaus der Konzertbesucher, sondern auch für eine gute Tat. Denn zusammen mit den Einnahmen aus den Erfrischungsgetränken des Penzinger Getränkemarktes Förg kommt der Spendenerlös von 5350 Euro sowohl der „Kartei der Not“, dem Leserhilfswerk der Augsburger Allgemeinen und seiner Heimatzeitungen, als auch dem Landsberger Förderverein „Palliativ Care“ zugute.

Dass sich das Publikum nach der facettenreichen Melodienreise so großzügig zeigte, hatte gleich mehrere Gründe: Zum einen lag es an den 55 Interpreten des Penzinger Orchesters sowie seinem Dirigenten Martin Hommer, der seine „klingende Truppe“ in wochenlangen Proben virtuos vorbereitet hatte. Zum andern hatten es die Repräsentanten der genannten karitativen Einrichtungen, LT-Redaktionsleiter Dieter Mitulla für die „Kartei der Not“ und Raimund Schiffmann für „Palliativ Care“, verstanden, von der Bühne herab die Herzen und Geldbeutel der spendablen Konzertbesucher für ihre Anliegen zu gewinnen.

Bevor Georg Mühlberger seinen Platz im Orchester verließ, um die Konzertbesucher als sachkundiger Moderator durch das Programm zu führen, begrüßte Doris Mühlberger als Vorsitzende des Musikvereins Penzing das Publikum mit dem Hinweis: „Heute geht es um die Musik und um die gute Sache. Deshalb möchte ich darauf verzichten, jemand besonders zu begrüßen: Sie sind uns alle gleich willkommen und jeder von Ihnen ist ein besonderer Gast.“ Eine überraschend klingende Botschaft, die das Publikum aber ebenso positiv quittierte wie danach das breitgefächerte Musikprogramm: „Die Festmusik der Stadt Wien“ (Richard Strauss), „Hymn of the Highlands“ von Philip Sparke, gefolgt von dem irischen Volkslied „Carrickfergus“, das Christoph Prummer als Solist auf seinem Eufonium so hinreißend präsentierte, dass er dafür mit anhaltendem Applaus belohnt wurde.

Als „federleichter Melodienreigen“ folgte der „Dornröschenwalzer“ von Peter Tschaikowski, bevor Moderator Georg Mühlberger das Publikum in die Pause verabschiedete. Angesichts des bevorstehenden Weihnachtsfestes stimmte im zweiten Programmteil auch das Orchester seine Zuhörer auf dieses feierliche Ereignis ein: „Jingle Bells“, „O Magnum Mysterium“, „Mary’s Boy Child“, „The Christmas Song“, „You raise me up“. Die beiden letztgenannten Lieder begleitete das ehemalige Orchestermitglied Maximilian Höcherl als studierter Schulmusiker und Jazzsänger, „der mittlerweile“ – so Moderator Mühlberger – „in der Münchner Szene sogar als Geheimtipp gilt“.

Nach dem vom Orchester in feierliche Takte und Töne gesetzten Medley „A Christmas Festival“ von Leroy Andersen nahm Maximilian Höcherl am Klavier Platz, um das Publikum mit einem Friedenslied zu begeistern. Weil die auf Weihnachten eingestimmten Besucher aber noch mehr davon hören wollten, nahm Dirigent Martin Hommer sein Orchester erneut in die Pflicht und brachte die lauthals geforderte Zugabe. Und weil das noch immer nicht reichte, folgte ein zweiter und angesichts des nicht enden wollenden Klatschens sogar noch ein dritter „musikalischer Nachschlag“.

Ludwig Herold, Landsberger Tagblatt