Den Alltag vergessen – die Musik genießen

Als „Festival der tausend Töne“ präsentierte der Musikverein Penzing (MVP) in der geschmückten Schulturnhalle sein 31. Jahreskonzert. Vorsitzender Andreas Gigler hatte den zahlreichen Besuchern keineswegs zu viel versprochen, als er ihnen empfahl: „Vergessen Sie für ein paar Stunden den stressigen Alltag und lassen Sie sich von uns musikalisch verwöhnen.“

Den Auftakt vollzog das Bambiniorchester unter der Leitung von Kathrin Fichtl. Dessen hinreißender Vortrag „Also sprach Zarathustra“, „Mission Impossible“ und „Pirates of he Carribean“ gefiel dem Publikum so gut, dass das jüngste Ensemble um eine Zugabe nicht herumkam.

Als Gegenprogramm zur dunklen Jahreszeit zelebrierte die Schülerkapelle unter Leitung von Martina Neumair den Konzertmarsch des Ostallgäuers Alexander Pfluger „Transformers“ gefolgt von „Leuchtfeuer“, einem heiteren Musikstück von Kurt Gäble sowie „Raiders March“ aus dem Film „Star Wars“.Mit einem Marsch als „Nachschlag“ für die Zuhörer sowie einem Blumenstrauß für die Leiterin Martina Neumair verabschiedete sich die Jugendblaskapelle. Sichtlich begeistert vom Auftritt des auch personell sehr starken MVP-Nachwuchses zeigte sich der stellvertretende Bezirksleiter Ammersee-Lech, Clemens Weihmayer: „Ich gratuliere den Penzingern zu drei solchen Kapellen!“ Was das Publikum aber auch vom großen Klangkörper, dem Jugendblasorchester mit seinem jungen Dirigenten Markus Hein, zu erwarten hatte, beschrieb Posaunist Dieter Klingl in seiner zusätzlichen Rolle als charmanter Moderator: „Unser Programm spannt einen Bogen über sinfonische und traditionelle Blasmusikliteratur bis hin zum Musical. Und wir hoffen, dass es Ihnen gefällt.“ Dass der 26-jährige Dirigent aus München die richtige „Antenne“ auch beim altersmäßig gemischten Publikum in Penzing hatte, belegten die folgenden 90 Minuten.

Getreu der Devise „Für jeden Geschmack die passende Musik“ begeisterte das Orchester die „älteren Jahrgänge“ mit der „Tritsch-Tratsch-Polka“ von Johann Strauß. Die mittlere Generation genoss die Höhepunkte aus dem Musical „Elisabeth“. Und für die „Ü20“-Zuhörer erwiesen sich die „Appalachian Overture“ von James Barnes sowie der „Second Suite in F-March“ von Gustav Holst als „tolle Musik“. Über alle Altersgrenzen hinweg begeisterten die beiden Tonschöpfungen „Irish Tune from County Derry“, ein besinnliches Medley von Percy Grainger sowie der rasante Dauer-Ohrwurm „Erinnerungen an Zirkus Renz“. Als Solistin am Xylophon wurde die 15-jährige Julia Sobotta mit Beifallsstürmen gefeiert. Über anhaltenden Applaus freute sich auch Tenorhornist Christoph Prummer bei der Komposition „Ernst im Allgäu“.

Damit sollte das Programm zwar den Abend beenden. Doch so ließ sich das Publikum nicht verabschieden. Durch anhaltendes Klatschen und Trampeln forderte es eine Fortsetzung. Und dem kam der neue Orchesterchef nach. Er servierte ein „Zuckerl“: Das gefühlvolle Tonwerk von John Miles „Music“. Das endgültige Finale vollzog das Orchester mit dem „Radetzki-Marsch“. Ein Bericht zu den Ehrungen an diesem Abend folgt.

Ludwig Herold, Landsberger Tagblatt